Der erste Betriebsleiter Dr.-Ing. Torben Dietermann, der technische Betriebsleiter Dipl.-Ing. Heinz Bartels sowie der Verantwortliche für den Bereich „Netzbetrieb Strom“ Frank Ohlenburger klärten die Jungpolitiker über die Aufgabengebiete und die Organisation der Stadtwerke auf. Dabei lag ein Schwerpunkt auf der Vorstellung des neuen Verwaltungsgebäudes, mit dessen Bau im Jahr 2014 begonnen wurde.
Bereits im Eingangsbereich konnte die Besuchsgruppe erkennen, warum der Neubau erforderlich war. So konnte der für die Öffentlichkeit zugängliche Bereich komplett barrierefrei erbaut werden. Hierzu gehören insbesondere der auch für Rollstuhlfahrer zugängliche niedrige Tresen sowie das behindertengerechte WC. Im alten Verwaltungsgebäude erschwerte bereits die Eingangstreppe die Beratung und Betreuung von Personen mit körperlichen Beeinträchtigungen. Auch wurden die Büros, die der Öffentlichkeit zugänglich sind, so angelegt, dass alle mit kurzen Wegen im Erdgeschoss erreicht werden können.
Nach dem Eingangsbereich wurde der interessierten Besuchsgruppe, die durch einige Mitglieder des CDU-Stadtverbands ergänzt wurde, die beiden Herzstücke des neuen Gebäudes vorgestellt: die Haustechnik und die Fernwirkzentrale.
Eine Brennstoffzelle sorgt im Heizungsraum dafür, dass das Gebäude mit Energie versorgt wird. Dadurch, dass diese Art der Energieversorgung gleichzeitig einen Feldversuch darstellt, konnte die Anlage günstiger erworben werden. Für eine angenehme Klimatisierung sorgt der Inversor, der je nach Bedarf Kalt- in Warmluft oder Warm- in Kaltluft umwandelt. Da die gesamte Haustechnik auf dem neuesten Stand der Technik ist, kann etwa die Hälfte des Energieverbrauchs im Vergleich zum alten Verwaltungsgebäude eingespart werden. „Die Investition in das neue Gebäude wird sich angesichts der energiesparenden Versorgung bereits nach kurzer Zeit rechnen“, freuen sich die Betriebsleiter der Stadtwerke. Durch die angenehme und gleichbleibende Klimatisierung sei, so Ohlenburger, auch eine größere Arbeitsmotivation der Mitarbeiter erkennbar. Hierbei spielt auch eine Rolle, dass die Büros sehr geräumig und ansprechend gestaltet wurden.
Danach klärte Ohlenburger die JU-Mitglieder über die Preispolitik der Stadtwerke auf. Angesichts des niedrigen Öl- und Gaspreises sei davon auszugehen, dass die Preise für die Verbraucher in den nächsten zwei Jahren fallen werden. Die Gaspreise der Stadtwerke Haiger seien aber auch aktuell überdurchschnittlich günstig. Insgesamt zeigte sich Ohlenburger mit der Energieversorgung Haigers zufrieden. Erfreulich sei auch, dass der Energieverbrauch in Haiger trotz der vielen ansässigen mittelständischen Unternehmen bemerkenswert niedrig sei. Dies könne auch mit den neueren, energieeffizienteren Anlagen und Gebäuden der Firmen erklärt werden.
Anschließend führte Heinz Bartels die Besucher ins Obergeschoss, wo er ihnen den Serverraum und die Fernwirkzentrale zeigte. Von hier aus steuert und überwacht der technische Betriebsleiter die Wasserversorgung der Haigerer Kernstadt sowie der 13 Ortsteile. Die Technik erlaube es sogar, das Wasserdruckabsinken während einer Länderspielpause beobachten zu können, wie Bartels schmunzelnd erklärt. Auch ein persönlicher Hinweis wurde den JUlern mit auf den Weg gegeben. So wäre es aus Sicht der Stadtwerke wünschenswert, wenn die Toilettenspülungen großzügiger getätigt würden, da ansonsten vonseiten der Stadtwerke nachgespült werden müsse. Welche große Verantwortung den Mitarbeitern der Stadtwerke obliegt, kann man daran erkennen, dass die großen, in Haiger produzierenden Unternehmen im Ernstfall bereits bei kurzzeitigen Stromschwankungen einen Schaden von mehreren Tausend Euro beklagen müssten. „Es ist daher entscheidend, dass sowohl für die Privathaushalte als auch für die wirtschaftlichen Betriebe eine kontinuierliche Stromversorgung gewährleistet wird“, gab Niklas Debus, stellvertretender Vorsitzender des JU-Flächenverbandes zu verstehen.
In der anschließenden Fragerunde bedankte sich Mamok zunächst für die interessante Führung und zeigte sich insbesondere von der autarken Energieversorgung des Gebäudes beeindruckt. Danach kamen verschiedene Themen wie eine mögliche Eingliederung des Hallenbads zur Sprache. Hier positioniert sich der CDU-Nachwuchs deutlich: eine Eingliederung könne geprüft werden, solle allerdings nur erfolgen, wenn sich dadurch auch wirtschaftliche und steuerliche Vorteile ergäben; keineswegs dürfte das Hallenbad oder die Strom-, Gas- oder Wasserpreise finanziert werden. Beim Thema Straßenbeleuchtung, stellten die Nachwuchspolitiker fest, dass sie mit ihrer Wahlforderung, in Haiger und seinen Ortsteilen alle Straßenleuchten auf LED umzurüsten, genau richtig liegen. JU-Vorsitzender Patrick Mamok: „Dies ist eine zukunftsweisende Investition, die sich durch ihren Einspareffekt schon in wenigen Jahren auszahlen wird.“ Gleichzeitig sprechen sich die „JUler“ ebenso für eine intelligente Straßenbeleuchtung aus, die durch Sensoren erkennt, ob Fahrzeuge oder Passanten unterwegs sind und sich dann automatisch ein- und ausschaltet wie auch für intelligente Verbrauchszähler: durch diese können die Verbrauchsdaten von Strom-, Gas- und Wasserzählern direkt ohne manuelle Auslesung an die Stadtwerke übermittelt werden. Außerdem ermöglichen sie dem Verbraucher eine genauere Auskunft über seinen Verbrauch und ermöglichen so Einsparungen.
JU-Geschäftsführer Ben-David Singh zeigte sich ebenfalls zufrieden mit dem Neubau der Stadtwerke: „Da uns natürlich auch die körperlich beeinträchtigten Bürger am Herzen liegen, freut es uns immer, wenn öffentliche Einrichtungen barrierefrei sind. Dies konnte mit diesem Neubau eindeutig erreicht werden.“ Abschließend gab JU-Vorsitzender Patrick Mamok das Wahlziel der Jungen Union aus, die Stadtwerke zum großen regionalen Versorgungsanbieter für alle Haigerer Stadtteile auszubauen.

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